Dass die Vorteile von Diversity selbst vielfältig sind, sehen bereits über 90 % der Unternehmen. Dass inklusive Sprache eine der besten Möglichkeiten ist, Ziele des Diversity Management zu erreichen, ist nicht so verbreitet. Doch: Sprache prägt unser Denken.
Inklusive Sprache spricht alle an. Dies erschließt neue Märkte und Zielgruppen, sorgt für eine höhere Mitarbeitendenbindung, erhöht die Zufriedenheit und sorgt auch für eine höhere Wahrscheinlichkeit, andere Wettbewerber*innen zu übertreffen. Denn wenn sich Mitarbeitende inkludiert fühlen, arbeiten sie bis zu 83 % innovativer.
Wie Diversity ist auch die inklusive Sprache in viele Dimensionen zu denken. Neben der gendergerechten Sprache sind auch unter anderem antirassistische als auch anti-ableistische Sprache ein Werkzeug für einen positiven Wandel der Unternehmenskultur.
Gendergerechte Sprache ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm im 19. Jahrhundert gab es die explizite Nennung weiblicher Formen. Auch in den Jahren dazwischen wurde gegendert – nur eben ausschließlich mit der männlichen Form. Mitgemeint ist aber nicht mitgedacht – und so wurde ein Großteil der Menschheit sprachlich kaum berücksichtigt. Sprache bestimmt unser Denken, sodass dies nicht nur Geschlechter-Stereotype fördert, sondern auch unterbewusst Frauen weniger anspricht. Als außersprachliche Folge kommen sie weniger in Schulbüchern, in Expert*innen-Gremien oder in Führungspositionen vor. Kaum eine Organisation versteht, dass sich gelebte Vielfalt auch durch gendergerechte Sprache in Texten widerspiegeln muss. Da reicht nicht der bloße Genderstern in der Stellenanzeige – es braucht wirklich gendergerechte Stellenanzeigen auf allen sprachlichen Ebenen.
Gendergerechte Sprache zu verwenden bedeutet, Wörter oder Wortbestandteile zu verwenden, die keine Geschlechter ausschließen. Es bedeutet, keine Wörter zu verwenden, die Geschlechter diskriminieren und es bedeutet auch, Geschlechter-Stereotype nicht zu verwenden.
Dass Rassismus das Gegenteil von Inklusion ist, ist kein Geheimnis. Dennoch ist vielen Menschen nicht bewusst, wie sehr Sprache rassistische Ursprünge und auch Mindsets mit sich tragen kann.
Was sind Beispiele für kritische Sprachhandlungen?
Antirassistische Sprache zu verwenden bedeutet, Wörter oder Wortbestandteile zu vermeiden, die nicht generalisieren. Es bedeutet, keine Wörter zu verwenden, die Menschen verschiedener Ethnizitäten diskriminieren und es bedeutet auch, keine rassistischen Stereotype zu verwenden.
Ableismus ist eine feindliche und diskriminierende Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung. Inklusive Sprache soll jedoch jeden Menschen inkludieren. Diskriminierende und behindertenfeindliche Sprache verfehlt dieses Ziel offensichtlich. Dass jedoch auch Alltagssprache je nach Kontext Menschen mit Behinderung (eine Beschreibung eines Zustandes und nicht eine Gruppe von Menschen) ausschließen kann, fällt nicht sofort auf. „Wie Sie in der Grafik sehen …“, ist schnell in einem Text zu einer Bildquelle geschrieben, berücksichtigt jedoch keine Menschen, die an einer Sehbehinderung leiden. Leiden? Auch die Formulierung „unter … leiden“ vermittelt eher den Eindruck von Unbehagen, ständigen Schmerzen und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
Wie kann ableistische Sprache vermieden werden?
Anti-ableistische Sprache zu verwenden bedeutet, Wörter oder Formulierungen zu vermeiden, die abwertend sind oder Menschen aufgrund von Barrieren ausschließen. Es bedeutet, keine Vorannahmen über das Leid von Menschen zu treffen, nicht unreflektiert Fähigkeiten als universal anzunehmen und die eigene Sprache zu reflektieren.
Viele Organisationen wollen zwar den Wandel hin zu mehr Diversity gestalten, sind sich aber unsicher, wenn es darum geht, Sprache als Ressource zu nutzen und gezielt einzusetzen. Dabei ist Sprache eine effektive Methode des Wandels, denn Sprache wirkt unterbewusst – und das bei ungefähr 10.000 Wörtern, die wir täglich sprechen. Ein Wandel der eingesetzten Sprache ist dazu fast kostenneutral: geringere laufende Kosten, Einsparung von zielgruppengerechtem Marketing, treffsicheres Recruiting und viele weitere Vorteile warten mit dem sprachlichen Change-Prozess auf Sie.
Mit unserer linguistischen Expertise bieten wir Ihnen Orientierung und begleiten Sie dabei, inklusive Sprache als Ressource gezielt zu nutzen.
Unsere Speaker*innen bieten Ihnen einen Anstoß, eine Inspiration oder eine Einführung in das Thema Inklusive Sprache und Diversity.
Unser breites Spektrum an Workshops unterstützt Sie bei vielfältigen Herausforderungen.
Wir machen Ihnen ein vollumfängliches Angebot, um Ihr Diversity Management voranzubringen.
Unser Diversity Check unterstützt Sie bei der Evaluation Ihrer eigenen Situation und Ziele im Bereich Diversity.
Wir überprüfen und lektorieren Ihre Dokumente mit Fokus auf von Ihnen gewünschte Diversitäts-Dimensionen.
Die Linguistische Unternehmensberatung Mannheim bietet spezielle Angebote im Bereich gendergerechter Sprache für das Management der Zukunft.
Copyright Diversity Company 2024
Konzept & Gestaltung Fucsia Design & LUB GmbH